CDU und SPD nach Hamburg-Wahl: Rosenmontag findet nicht statt
Berlin. Das Ergebnis der Hamburger Wahl hat CDU und SPD insgesamt erfreut. Jetzt richten beide Parteien ihren Fokus auf die kostspieligen Herausforderungen, die durch Trump entstanden sind.
Für Union und SPD war die erfreuliche Nachricht aus Hamburg, dass unerwartete Wendungen ausblieben. Die Sozialdemokraten erzielten den erwarteten Sieg, während die Christdemokraten ihre Position deutlich verbessern konnten. Diese Resultate ermöglichen beiden Parteien, ohne unangenehme Debatten über die Wahlfolgen auf Bundesebene weiterzuarbeiten. Union und SPD können nun uneingeschränkt die Verhandlungen zur Regierungsbildung im Bund vorantreiben.
Die Wahl in Hamburg war für die Bundespolitik ein bedeutendes Ereignis. Der vorgezogene Bundestagswahlkampf hatte bereits für Chaos gesorgt, und zusätzliche Unruhe aus Berlin kurz vor dem Wahltag sollte vermieden werden. Ohne die Hamburg-Wahl wären die Diskussionen über notwendige personelle Änderungen innerhalb der SPD infolge der historisch schlechten Wahlergebnisse deutlich intensiver gewesen.
Die Sozialdemokraten nehmen das Hamburger Wahlergebnis als ein positives Zeichen, dass sie durchaus Wahlen gewinnen können. „Das tut der SPD insgesamt gut“, sagte Matthias Miersch, der Generalsekretär der SPD, am Abend der Wahl. Friedrich Merz, der CDU-Vorsitzende, kann sich freuen, dass die Christdemokraten in Hamburg weitaus besser abschnitten als vor fünf Jahren. Carsten Linnemann, der Generalsekretär der CDU, äußerte die Zuversicht, dass die Partei künftig mitregieren könnte.
Mit einem gewissen Rückenwind können Union und SPD nun die am Freitag begonnenen Sondierungsgespräche intensiv fortsetzen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Montag geplant: Sondierungen statt des traditionellen Rosenmontagsumzugs. Der Druck, rasch zu Ergebnissen zu kommen, ist durch die politischen Entwicklungen rund um Trump erheblich gestiegen.
Am Wochenende waren Fachpolitiker beider Seiten mit der angespann-ten Finanzlage beschäftigt. Diese ist alles andere als rosig, und das eine oder andere neue Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur oder gar eine Reform der Schuldenbremse stehen zur Debatte, um den Herausforderungen durch Trump zu begegnen.
Das Wahlergebnis in Hamburg ist auch für die Grünen eine positive Entwicklung. Während die Partei auf Bundesebene voraussichtlich im Parlament in der Opposition sitzen wird, kann sie trotz gelegentlicher Rückschläge in Hamburg weiterhin in der Regierung bleiben. Dies stellt einen Lichtblick in herausfordernden Zeiten für die Klimapartei dar.
Die zuvor erfolgreichen AfD muss hingegen feststellen, dass ihr Einfluss nicht überall im Land wächst. Dennoch dürfte ihr Selbstbewusstsein auf Bundesebene hiervon nicht beeinträchtigt werden.
Bei den kleineren Parteien setzen sich die Trends der Bundestagswahl fort: Die Linke erlebt im Februar eine überraschende Wiederbelebung, die viele nicht mehr für möglich gehalten hätten. Mit einem Plus in Hamburg kann die Partei an den jüngsten Erfolgen festhalten. Die BSW-Partei von Sahra Wagenknecht hingegen schafft es nicht in das Hamburger Parlament. Auch die FDP sieht sich weiterhin in einer kritischen Lage – die Ergebnisse in Hamburg spiegeln die Schwierigkeiten wider, in denen sich die Partei nach der Bundestagswahl erneut befindet.
Nachrichten aus Hamburg – Aktuelle Nachrichten und Hintergründe aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport – aus Hamburg, Deutschland und der Welt.