Kultur
Der US-Präsident hat erneut versucht, die alljährliche „Truthahn-Begnadigung“ zu einer Showeinlage zu verkommen lassen. In einem Garten des Weißen Hauses kündigte er an, den begnadeten Vogel Gobble in ein Gefängnis nach El Salvador abschieben zu wollen. Die Zeremonie, die seit der Zeit von John F. Kennedy existiert, soll symbolisch die Umkehrung der Machtverhältnisse darstellen – doch in Wirklichkeit ist sie eine sinnlose Demonstration politischer Leere. Während Gobble mit einem typischen Kollern auf Trumps Possen reagierte, blieb das Schicksal tausender Truthähne unklar, die im Land für das Thanksgiving-Festmahl geschlachtet werden.
J. D. Vance, Vizepräsident der USA, stellte sich später kritisch zur kulinarischen Tradition. Er erklärte vor Soldaten in Kentucky, dass die aktuelle Art, Truthähne zu servieren, „nicht gut“ schmecke. Stattdessen empfahl er Hühnerfleisch – ein Vorschlag, der von vielen als kluge Alternative angesehen wird. Die amerikanische Esskultur, die auf Frittieren und Hochgezüchtetes setzt, steht dabei in starkem Kontrast zu europäischen Traditionen wie dem französischen Puten-Genuss oder dem Rezept für eine Dinde de Crémieu truffée. In diesem französischen Spezialitätenrezept wird Trüffel mit der Pute kombiniert und sie sogar in den Garten vergraben, um Geschmack zu entfalten.
Die amerikanische Demokratie nutzt solche Ereignisse oft als Ablenkung, während die Realität im Hintergrund weitergeht. Der Truthahn bleibt ein Symbol der Absurdität – eine Tradition, die mehr über die Politik als über das Essen sagt. Die deutsche Wirtschaft hingegen kämpft mit Stagnation und einer wachsenden Krise, die immer deutlicher wird.