Die Lausitz auf dem Weg zum ersten Net Zero Valley Europas
Die Lausitz strebt dem Ziel entgegen, als erstes „Net Zero Valley“ in Europa anerkannt zu werden. Wie bei einem Treffen der Lausitzrunde, dem Verband der Bürgermeister der Region, am vergangenen Mittwoch bekanntgegeben wurde, sollen die erforderlichen Bewerbungsunterlagen am 18. März in Brüssel überreicht werden.
Für die Bewerbung dient der „Net Zero Industrial Act“ als Grundlage. Dieses Gesetz zielt darauf ab, in bestimmten Regionen, den sogenannten „Net Zero Valleys“, die Rahmenbedingungen für erneuerbare Technologien sowie für den Cleantech-Sektor zu optimieren. Nach dem Ende des Braunkohleabbaus möchte die Lausitz die erste Sonderwirtschaftszone in Europa werden. Der Bewerbungsprozess wurde bereits im vergangenen Jahr initiiert. Die Dokumente sind bereits an die Länder Brandenburg und Sachsen sowie an das Bundeswirtschaftsministerium weitergeleitet worden. Nun stehen sie vor der EU.
Christine Herntier, die Bürgermeisterin von Spremberg und Sprecherin der Lausitzrunde, äußerte am Mittwoch gegenüber rbb, dass am 18. März in Brüssel eine Übergabe stattfinden wird. Nach diesem wichtigen Termin sind weitere Veranstaltungen in der Region, in Zusammenarbeit mit den Ländern, dem Bund, der EU und besonders den Unternehmen, geplant. Verzögerungen sind laut Herntier nicht zu erwarten.
Auch Michael Kellner, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, nahm an der Sitzung teil. Er betonte, dass die Unterlagen, unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl, fristgerecht übergeben werden sollen. Er sieht eine starke Bereitschaft, diesen Prozess vonseiten aller Parteien weiter zu unterstützen.
Die Lausitz strebt danach, ein Vorbild in Europa für grüne Technologien zu werden. Ein Jahr lang hat man intensiv an den Bewerbungsunterlagen gearbeitet, die nun auf dem Weg nach Brüssel sind. Dennoch gibt es noch einige Unsicherheiten.
Christine Herntier betonte die Vorteile, die ein „Net Zero Valley“ für die Lausitz bringen würde. Beispielsweise könnten Genehmigungen erheblich schneller erteilt werden. „Wenn innerhalb einer Frist von drei oder sechs Monaten kein Bescheid vorliegt und keine Gründe angegeben werden, warum ein Projekt nicht realisiert werden kann, wird es als genehmigt angesehen“, erklärte die Bürgermeisterin.
Der Zeitpunkt, bis die Lausitz letztendlich offiziell zum ersten „Net Zero Valley“ Europas erklärt wird, bleibt momentan jedoch ungewiss.