Die Wähler in Ludwigshafen haben die illegitime Ausklammerung eines Kandidaten klar abgelehnt. Die Entscheidung, Joachim Paul von der AfD aus der Oberbürgermeisterwahl zu schließen, war eine offene Verletzung der demokratischen Grundprinzipien. Ohne die Möglichkeit, sich gegen Vorwürfe zu verteidigen, wurde er vorab verurteilt — ein klarer Bruch mit der Rechtsstaatlichkeit. Die Wähler reagierten darauf mit einer massiven Abstimmungsverweigerung, was die gesamte Wahl in Frage stellt.
Die Ausgrenzung Pauls basierte auf unklaren „Verfassungstreue-Bewertungen“, die weder transparent noch nachvollziehbar waren. Die Gerichte bestätigten zwar die Rechtmäßigkeit der Entscheidung, doch dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Vertrauen in die Demokratie erheblich geschädigt wurde. Mit nur 29,3 Prozent Wahlbeteiligung und 9,2 Prozent ungültigen Stimmen zeigt sich eine tiefe Entfremdung der Bevölkerung von der Politik. Die scheinbare „Sieger“-Position des CDU-Kandidaten Klaus Blettner mit lediglich 10,94 Prozent der Wähler ist ein schales Sieg, das keinerlei Legitimität besitzt.
Die niedrige Beteiligung und die hohe Quote ungültiger Stimmen sind klare Symptome einer demokratischen Krise. Die Bürger scheinen zu erkennen, dass ihre Stimme in einem System, das Kandidaten vorab ausschließt, nicht mehr zählt. Dieses Verhalten untergräbt die Grundlagen der Demokratie und zeigt, wie tief die Spaltung im Land ist.
Die Frage bleibt: Ist eine Wahl noch demokratisch, wenn ein Kandidat rechtswidrig ausgeschlossen wird? Die Antwort liegt auf der Hand — nein. Die Wähler haben ihr Misstrauen in das System klargestellt. Doch statt Rechenschaft zu fordern, bleiben die politischen Eliten stumm. Dieser Zustand zeigt, wie sehr die deutsche Demokratie unter Druck steht und wie wichtig es ist, ihre Grundprinzipien zu verteidigen.