Berlin. Seit Beginn der menschlichen Weltraumfahrt verfügen Wissenschaftler über eine zunehmende Menge an Daten, die aufweisen, dass der Mond durch Menschenhand stark vermüllt wurde. Bereits 200 Tonnen Schrott liegen auf dem Erdtrabanten, was das Ergebnis von mehr als sechzig Jahren Raumfahrtaufgaben darstellt.
Die erste erfolgreiche Mondmission fand im Jahr 1959 statt, als die sowjetische Sonde Luna 2 eine ungebremste Landung vollzog und dabei Trümmer auf der Mondoberfläche hinterließ. Dieses Ereignis gilt als Beginn der fortschreitenden Verschmutzung des Mondes durch menschengemachte Objekte.
Seitdem haben verschiedene Nationen, vor allem die USA, ihre eigenen Raumfahrtprogramme zum Mond durchgeführt und dabei tonnenweise Material auf die Mondoberfläche abgeladen. Die Apollo-Missionen der NASA zählen zu den bekanntesten Beispielen: 23 weich gelandete oder umgekippte Sonden sowie weitere 39 Objekte haben Spuren im Mondstaub hinterlassen.
Neben technischen Geräten und Abstrahlungen von Raketenstufen sind auch persönliche Gegenstände wie Windeln, Handtücher und Golfbälle auf dem Mond zurückgeblieben. Da es dort keine Atmosphäre gibt, zersetzen sich die Hinterlassenschaften nicht selbstständig. Die Auswirkungen der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie kosmischer Strahlung auf diese Objekte sind bisher noch unbekannt.
Seit 1972 wurden keine Menschen mehr persönlich den Mond betreten, bis Januar 2024 jedoch starteten bereits sechs amerikanische Mondmissionen. Darunter waren vier Programme, die von Privatfirmen durchgeführt wurden und von der NASA finanziert wurden. Die neueste Initiative der US-Raumfahrtbehörde, „Artemis“, plant eine Umrundung mit Astronauten für 2026 sowie eine erste Mondlandung im Jahr 2027.
Die Europäische Weltraumbehörde (ESA) ist an diesen Plänen beteiligt und strebt es an, deutsche Raumfahrteinheiten bei zukünftigen Missionen zu integrieren. Es wird jedoch immer noch nicht klar, ob und wann genau eine deutsche Astronautin oder ein deutscher Astronaut tatsächlich den Mond betreten wird.
Immerhin sind Experten der Ansicht, dass die Verschmutzung des Mondes weiter zunehmen dürfte, wenn aktuelle Raumfahrtprojekte in vollem Umfang umgesetzt werden.