Merz‘ Misserfolg führt zu DAX-Rückgang

Berlin. Nach neun Handelstagen des Aufstiegs erreichte der deutsche Aktienindex DAX am Dienstag einen Wendepunkt, als Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang für die Kanzlerschaft scheiterte. Bereits bevor die Wahl stattfand, waren Börsianer von einer knappen Mehrheit und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei wirtschaftspolitischen Reformen ausgegangen.

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, erklärte gegenüber dem Abendblatt: „Die misslungene Wahl ist ein schlechtes Signal für die Zukunft und unterstreicht das Risiko einer unzureichenden Mehrheit in der neuen Regierung.“ Er fügte hinzu, dass eine echte Neuausrichtung der wirtschaftspolitischen Strategie wahrscheinlich nicht eintreten werde.

Reinhard Pfingsten von apoBank erwähnte, dass trotz kurzfristiger Erholungsprognosen die misslungene Wahl für internationale Investoren abschreckend wirken könnte. Robert-Martin Welle vom Wertpapiergeschäft der Deutschen Kreditbank warnt davor, dass eine endgültige Nicht-Wahl von Merz langfristig zu einem Rückgang deutscher Aktien führen könne.