RAF-Prozess: Polizeibericht über die Festnahme von Daniela Klette

In Berlin-Kreuzberg wurde die mutmaßliche ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette im Februar dieses Jahres von der Polizei festgenommen. Ein Zielfahnder des Landeskriminalamtes Niedersachsen berichtete über den Vorgang und verriet, dass die Festnahme zunächst nur als Routinekontrolle durchgeführt wurde.

Der Fahnder erhielt einen Hinweis aus der Capoeira-Szene, wonach eine Frau namens Claudia in bar ihre Vereinsbeiträge bezahlt hatte und verdächtig erschien. Als sich die Spur im Mietshaus in der Sebastianstraße von Berlin-Kreuzberg verfestigte, klopfte die Polizei an Klettes Wohnungstür. Zunächst öffnete sie den Beamten, schloss dann aber wieder ab, um ihren bellenden Hund einzusperren.

Klette bat darum, vor dem Einzug in eine Polizeiwache auf die Toilette gehen zu dürfen und zeigte einen italienischen Ausweis mit ihrem Decknamen Claudia Bernardi. Erst später stellten sich die Beamten ihre wahre Identität klar – als Klette bereits in der Warteschlange stand.

Im Polizeigebäude soll sie Fragen gestellt haben, ob ihre Mutter noch lebe und wer sich um ihren Hund kümmere. Nach der Identitätsfeststellung wurde Klette festgenommen. Auf dem Weg durch den Wartebereich des Präsidiums soll sie laut den Berichten erklärt haben: „Ich bin Daniela Klette von der RAF. Ich bin festgenommen.“

Klette steht nun vor Gericht, wird wegen mehrerer schwerer Raubüberfälle angeklagt und weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess findet nicht wie geplant am Landgericht Verden statt, sondern im Oberlandesgericht Celle aus Sicherheitsgründen.