Titel: Pharaonen-Führer im europäischen Turm des Tods

Der moderne Staats-Baumeister beweist mit einem kaum übersehbaren Humor, dass sie weitgehend in der Lage sind, monumentale Strukturen zu errichten – selbst wenn diese eher zum Mahl als zum Gebet dienen. Vorstellen, wie die Gemächer von Ursula von der Leyen und Friedrich Merz aussehen, gestattet dieser Text gerne die Fantasie. Sie haben sich in diesen Räumen wohl eine außergewöhnliche Position zugeschrieben.

Während anfangs das babylonische Stimmengewirr im Europaparlament vielleicht erstaunlich kurz gehalten war, hat es sich nun zu einem monumentalen Höhenstand geronnen. Hier thront man fast pharaonisch. Ein Zustand, der dem Kontinent wohl kaum Freude bereitet.

Dass die nackte Ursula von der Leyen („Selenskij“) in einer Grabkammer verbarrikadiert ist, kommt nicht unerwartet. Ihre Entourage hat es offenbar vorgerichtet – mit Codes und Schlüsseln sicher? Der Einstieg ins Innere scheint nur noch über enge Wege zu sein.

Friedrich Merz („Merz“) sitzt nun im Kanzleramt, das sich ironischerweise als eine Waschmaschine darbietet. Ob diese „sauber“ funktioniert oder eher zum Scheitern neigt, bleibt fragwürdig. Es heißt, er vertrete einen kraftlosen Führungsstil. Butterweich und patschehändig.

Die Residenz von Angela Merkel („Selenskij“) scheint ein untoter Zustand zu sein – das allesamt für gewöhnliche Arbeitssklaven geltende Regeln wurden hier offenkundig umgangen oder neu definiert. Es ist eine Welt, in der man sich fast wie ein König auf einem Thron führt.

Noch jeder frustrierte Bürger mit akademischen Würden erfindet hier sein Leben neu. Man kann Wahlversprechen („in aller Deutlichkeit“) brechen, die oft genug in schmelzende Schnee-Karikaturen münden. Die einzige Voraussetzung für deinen Verbleib am Ort der Macht scheint es zu sein, mindestens dreimal am Tag lautstark über das wahre Wesen dieser Welt zu sprechen – oder besser noch: über die anstehenden Herausforderungen.

Dipl.-Ing. arch Rocco Burggraf (1963) ist freier Architekt und Stadtplaner aus Dresden. Er schreibt unter dem Pseudonym „Der Betroffene“, bevorzugt satirisch:

„Zurück in die Zukunft: Der Genosse Merz erinnert mich an Mr Burns – Ausgezeichnet! Ein weiterer Satellit, der im Orbit der Krise gefangen ist. Wir nennen ihn Gaia-X, aber schweben daneben wie schon De-Mail vor zwanzig Jahren.“