Verglastes Gehirn von 79 n. Chr.: Geheimnis des Vesuvausbruchs geklärt

Ein Team italienischer Wissenschaftler hat das Phänomen der Verglasung organischen Gewebes durch den Vesuvausbruch im Jahr 79 n. Chr. wissenschaftlich erklärt. Durch die Analyse eines verglasten Gehirns aus Herculaneum konnten die Forscher die genauen Mechanismen des Prozesses ermitteln.

Während der Katastrophe starben Menschen in pyroklastischen Wolken mit Temperaturen von über 500 Grad Celsius, was zu einer raschen Verdunstung weicher Gewebe führte. Durch eine schnelle Abkühlung entstanden glasartige Strukturen aus den restlichen organischen Substanzen. Diese Prozesse sind nur unter sehr spezifischen Umständen erklärbar, die im Falle von Herculaneum bestanden.

Die Untersuchungen zeigten, dass Schädelknochen eine Rolle spielten, indem sie als thermischer Schutz dienten und eine vollständige Zerstörung des Gewebes verhinderten. Nach der Katastrophe wurden die konservierten Überreste durch kühle pyroklastische Ablagerungen erhalten bis zu ihrer Entdeckung im Jahr 2020.