Wolfgang Kubicki als potenzieller Retter der FDP
Nach der Niederlage der FDP und dem sofortigen Rücktritt von Christian Lindner wird Wolfgang Kubicki als möglicher Heilsbringer diskutiert, obwohl er zunächst in den Ruhestand treten wollte. Der Vize der FDP zieht in Erwägung, für den Parteivorsitz zu kandidieren, nachdem er am Wahlabend angekündigt hatte, sich zurückzuziehen, falls die Partei nicht die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten würde. Die FDP hat bei der letzten Wahl nur 4,3 Prozent der Stimmen erhalten, was die Situation weiter verschärft.
Neben Kubicki denken auch andere Parteimitglieder über eine Kandidatur nach. Marie-Agnes Strack-Zimmermann betont die Notwendigkeit, das Themenprofil der Partei zu erweitern. Kubicki steht für den traditionell-liberalen Flügel der FDP, während Strack-Zimmermann eher dem sozial-liberalen Lager zugeschrieben wird. Sie ist bekannt für ihre klare Haltung in der Rüstungspolitik. Unterdessen hat die Partei ihre Glaubwürdigkeit vor allem bei wirtschaftsliberalen Anhängern eingebüßt, nachdem sie als Mehrheitsbeschaffer für verschiedene rot-grüne Projekte, wie das Heizungsgesetz und das Energieeffizienzgesetz, agierte.
Der Thüringer FDP-Chef Thomas Kemmerich fordert eine Debatte über die zukünftige Richtung der Partei und schließt die Gründung einer neuen liberalen Partei nicht aus, wenn auf dem Bundesparteitag keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Kemmerich kritisiert den Einfluss bestimmter Mitglieder und sieht die Gründung einer neuen Partei als letzten Ausweg, um die FDP zu regenerieren und frühere Wähler zurückzugewinnen.