Am Mittwoch brach ein dramatisches Handelstheater zwischen den USA und China auf, das geopolitische Machtspiele und wirtschaftliche Unsicherheit zur Schau stellte. Washington machte mit möglichen Maßnahmen drohend auf sich aufmerksam, wie die Ausbürgerung chinesischer Aktien aus dem US-Markt, was zu Volatilität im Anleihenmarkt führte. Trumps_tweet: „It’s a good time to buy“ und eine kurze Schonfrist von drei Monaten für Handelspartner – außer China – schürten die Spannung weiter.
Die chinesische Regierung reagierte mit erhöhten Zöllen auf US-Waren, deutlich machend, dass sie nicht nachgeben würde. Die Unsicherheit ist allgegenwärtig und ein Einbruch im Anleihenmarkt droht Washington politischen Druck auszüben. Trump musste schließlich die Notbremse ziehen und Zölle vertagen.
Im Kern des Konflikts steht der künstlich erzeugte Exportüberschuss Chinas, der etwa 1% der globalen Wirtschaftsleistung ausmacht. Die USA sind entschlossen, Chinas Macht auf dem Exportmarkt zu brechen, da sie ihr eigene fiskalische Katastrophe befürchten.
Die globale Ordnung zerfällt in zwei Lager: die wieder erstarkende Supermacht USA und China als Antagonist. Donald Trump hat einen Dreimonatszeitraum für eine klare Positionierung geöffnet. Die Frage stellt sich, ob Gesellschaften auf Freiheit und Wettbewerb setzen oder nach Kontrolle und Zensur tendieren.